Foto Fototechnik Weeklypic

Meine Woche 30 und warum die OM-1 nichts für mich ist

In dieser Woche bei Weeklypic hatte ich die Möglichkeit mal die OM-1 von OM-System zu testen, da wir eine Inzahlung genommen haben. Der Grundgedanke war, dass es für mich eine „günstige“ Möglichkeit wäre eine Kamera für Wildlife zu besitzen. Der Vorteil des Microfourthird-System ist ja, dass man aufgrund des Cropfaktors von 2 bei einem z.B. 100-400mm Objektivs einen Blickwinkel eines 200-800mm im Format eines eben 100-400mm Objektives hat. Auch hat man bei Offenblende eine höhere Schärfentiefe, was ich besser finde, damit man auch was von der Umgebung des Tieres sehen kann. Die OM-1 besitzt zudem einen sogenannten Stacked-Sensor, der extrem schnell ausliest, sodass bei elektronischem Verschluss der Rolling Shutter und das Banding bei Kunstlicht (Streifenbildung) minimiert wird. Auch wird der Autofokus deutlich schneller verarbeitet, was für das Tracking sehr gut ist.

Also habe ich mir die OM-1 mit dem 17mm f/1.2 mal geschnappt um mich erstmal mit der Kamera vertraut zu machen, ob sie vielleicht im zweiten Versuch doch was für mich ist. So bin ich bei trüben Wetter Sonntags mal zum Steglitzer Stadtpark gelaufen, um dort mal zu fotografieren. Obwohl es vom Licht her eher trübe und bescheiden war, muss ich sagen, dass ich nach recht kurzer Zeit gemerkt habe, dass  die Kamera mit der Dynamik im Vergleich zu meiner Lumix S1r/S5(ii) oder auch zu einer Fujifilm echt zu kämpfen hatte. OK, ich hätte vielleicht noch mehr mit dem Histogramm arbeiten können, wobei ich der Meinung bin, dass mich die Kamera angelogen hat. Bei dem folgendem Bild ist es mir extrem aufgefallen, dass man im Himmel die Wolken nicht mehr sieht und ich hatte eigentlich darauf geachtet, dass das Histogramm rechts nicht abreißt. In Captureone kam dann die Ernüchterung, das Histogramm war abgeschnitten.

Bei der Bearbeitung der Bilder ist mir aufgefallen, dass, wenn ich mir die Kamera kaufen würde, ich mit dem automatischen Weißabgleich „spielen“ müsste. Denn insgesamt musste ich mich mehr mit den Bilder beschäftigen, wie ich es gewohnt bin. Selbst die recht neutrale Lumix S1r/S5II sind da farbenfroher.

Auch wenn sicher ein Nachmittag (oder auch zwei) etwas wenig ist, um eine Entscheidung zu treffen, habe ich die Kamera zum Verkauf wieder freigegeben. Bei mir entscheidet immer sehr stark der Bauch.

Ich bin zwar bisher nicht sooo viel Wildlife-mäßig unterwegs gewesen, aber für mich wäre die Reihenfolge der Systeme wie folgt:

  1. Fujifilm X-H2s mit Fujifilm 150-600
  2. Lumix S1r und S5 mit dem Sigma 150-600mm
  3. Sony A7RV mit dem Sony 200-600mm
  4. Sony A7 IV mit dem Sony 200-600mm 

Warum diese Reihenfolge? Die Fujifilm hat für mich die beste Motiverkennung im AF und auch ist die lautlose Auslösung aufgrund des Stacked-Sensors bedenkenlos nutzbar. Hohe ISO sind ebenfalls kein Thema.

Die Lumixe haben ebenfalls eine gute Motiverkennung, wo ich eingreifen kann, wenn mehrere Tiere im Bild sind und die Kamera sich ein Tier aussucht, welches ich nicht möchte. Hier muss man bei Sony oder auch Fujifilm anderweitig und für mich umständlicher eingreifen. Hatte ich erwähnt, dass die S1r am längsten auf dem Markt ist? Die Lumix S1r (bei ihr stärker) und die S5 haben nur den Nachteil, dass der Autofokus im Tracking stark wobbelt (pumpt), was man allerdings auf dem fertigen Foto nicht sieht, nur nervt es etwas im Sucher. Mal schauen, wie sich da die S5 II mit dem Phasen-AF schlägt.

Die Sony A7IV hat die schlechteste Motiv- und Tieraugenerkennung (auch, wenn das Marketing was anderes sagt), denn bei Seeadlern hat die Augenerkennung gar nicht funktioniert, sodass ich Anfangs nur scharfe Flügelspitzen hatte und ich mich dann für scharfe Köpfe anderweitig helfen musste. Die A7Rv hatte eine deutlich bessere Augen-/Kopferkennung, aber auch bei ihr war ich eher mit der Technik als mit dem fotografieren beschäftigt.

Fairerweise muss ich bei meiner Bewertung sagen, dass es sich hier nicht um umfangreiche Test über einen längeren Zeitraum und auch nicht um 100% vergleichbare Situationen handelt, sondern eher um Momentaufnahmen und mein Bauchgefühl, was für mich entscheidend ist, denn ich möchte mich mit dem Equipment wohl fühlen.

Aaalso, wenn Wildlifekamera, dann ist für mich die Fujifilm X-H2s die richtige Wahl. Wobei sie nicht nur hier eine gute Figur macht.

2 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Jens sagt:

    War in den RAW Dateien nicht mehr Himmel drin ?
    Probiere wegen des AF und deren Verfolgung mal eine Nikon Z8 oder 9.
    Auch dort etwas an die Bedienung gewöhnen und dann los 🙂

    1. Leider war im RAW nicht mehr drin. Wahrscheinlich hätte ich noch knapper belichten sollen. Wobei ich lt. Histogramm eigentlich im grünen Bereich war.

      Ja die Nikons wären was, sind mir aber zu teuer und zu schwer, wenn man mit 600mm +X fotografieren möchte. Ich habe mir wieder die Fujifilm X-H2s für Wildlife gekauft.

Kommentare sind geschlossen.