Foto Fototechnik

Meine Lumix S1R

Wie einige ja wissen, arbeite ich mittlerweile als Fotofachverkäufer bei Foto-Leistenschneider. Hier haben wir als Mitarbeiter die Möglichkeit uns übers Wochenende oder einen Abend mal eine Kamera auszuleihen. Mit ein paar ehemaligen Kollegen und Kollegen gehen wir manchmal Sonntags fotografieren und da

habe ich mal eine Panasonic Lumix S1R mitgenommen, was ein großer Fehler war 😉

Ich muss sagen, dass es kaum Kameras gibt, die für mich so intuitiv zu bedienen sind, wie die Lumix. Am Abend vor dem Photowalk habe ich mit die Kamera grob eingestellt und ich konnte dann am nächsten Tag mit ihr einfach zu fotografieren, ohne dass ich mich zu sehr mit der Technik auseinandersetzen musste. Ich war/bin echt schwer begeistert von ihr und ich hatte G.A.S.

Nach einem kurzen Telefonat mit Herrn Leistenschneider am nächsten Tag war es besiegelt und ich bin mit einer Lumix S1R und dem 20-60mm Abends nach Hause gegangen. Von hieraus nochmals vielen Dank.

Trotz oder vielleicht gerade ihrer Größe und Gewicht liegt sie super in meinen Händen und ich kann mit so ziemlich alles so einstellen und konfigurieren, wie kaum eine andere Kamera. Zumindest ohne in die Bedienungsanleitung zu schauen. Was ich allerdings unlogisch finde, dass man nicht jeden Menüpunkt ins sogenannte Q(uick)-Menü legen kann oder auf eine FN-Taste. Gerne hätte ich mir Bluetooth, Auslöseverzögerung (gut bei Langzeitbelichtung ohne Fernauslöser), Mehrfachlichtung auf eine Taste oder ins Q-Menü gelegt. Allerdings kann man sich die Sachen in das Benutzermenü legen, sodass es eigentlich kein Problem darstellt.

Schön bei der Lumix ist auch, dass das Display komplett Touch (auch im Menü) ist und man sich auch dort das Verschieben des AF-Punktes legen kann, was noch schneller als der Joystick geht.

Man merkt auch bei Panasonic, dass das Thema Video recht groß geschrieben wird. OK über 4K 60FPS und auch Log-Profile braucht man nicht sprechen. Allerdings, dass man das Fotomenü und Videomenü getrennt konfigurieren kann. Was für mich aber richtig cool ist, auch das Wiedergabemenü und vor allem die Tasten kann man individuell gestalten. Z.B. habe ich mir die WB, ISO und Belichtungskorrektur als Rating 1-3 eingerichtet. Dieses Rating wird auch in Capture One übernommen.

Wenn man Bluetooth eingeschaltet lässt, dann verbraucht die Kamera leider recht viel Strom. Das bin ich von der Nikon D850 anders gewohnt. Und auch die konnte ich ohne sie einzuschalten mit der iPhone-App aufwecken, um Bilder zu holen. Hier muss ich nochmal auf die Suche gehen, ob ich irgendwo was falsch eingestellt habe.

Zum Ende des Jahres kommt auch noch ein umfangreicheres Firmware-Update, wo neben neuen Videofähigkeiten auch noch der Autofokus verbessert wird. Es wird zwar immer mal über den AF der Lumix gemeckert, weil er nur ein Kontrast-AF (DFD-Autofokus-System (Depth from Defocus), das mittels zweier unterschiedlich fokussierter Bilder blitzschnell unter Einbeziehung der Objektivcharakteristik die tatsächliche Schärfeebene vorausberechnet und diese dann in Sekundenbruchteilen einstellt) ist und ich muss sagen, er ist recht schnell und zuverlässig. Gut im Video neigt er zum Pumpen, bei schwachen Licht ist er recht träge (beides wird aber beim nächsten Update deutlich verbessert). Was ich sehr genial finde, dass der Augen-AF, wenn keine Augen mehr zu sehen sind aufs Gesicht bzw. Kopf geht und wenn das auch nicht mehr zu sehen ist, auf den Körper. Hier neigen andere AF-System auf das nächsten kontrastreiche Objekt zu wechseln. Wenn z.B. ein Busch im Vordergrund ist, bleibt der AF auf den Körper, wo andere Systeme sich den Busch greifen würden.

Sie Lumix hat außerdem einen 5-Achsen Stabilisator, der von der Leistungsfähigkeit seinesgleichen sucht. Ich glaube die Canon EOS R5 und R6 kommen daran. Das konnte ich mit einem Kollegen beim Weeklypic-Treffen in Duisburg ausprobieren. Das folgende Bild habe ich mit 4s bei 36mm Freihand aufgenommen:

4 Sekunden

Mit dem Stabilisator gibt es auch noch eine Möglichkeit einen sogenannten HighRes-Shot zu machen. Hier bekommt man dann statt einem 47MP Bild ein 187MP Bild. Hierzu muss allerdings die Kamera auf ein Stativ und es darf sich nichts bewegen. Es gibt zwar noch einen Modus, wo sich leicht was bewegen kann, aber dann ist das bewegte Objekt von der hohen Auflösung ausgenommen. Es wird in RAW gespeichert und es landet eine „normale“ Auflösung auf der Speicherkarte und der HighRes-Shot. Fließendes Wasser ist im übrigen im Modus 1 (also eigentlich unbewegt) interessant. Hierzu werde ich aber mal gesondert schreiben, da ich auch was in Bezug auf Langzeitbelichtung plane.

Nun noch ein paar Worte zum 20-60mm. Es ist zwar mit seiner Blende 3.5-5.6 nicht das Lichtstärkste und auch vom Zoombereich eher nicht im klassischen Bereich, wie z.b. 24-105mm f/4 oder 24-70mm f/2.8, aber in dem Bereich, wo ich gerne arbeite. Gerade bei Lostplace bin ich gerne bei 20mm. Ok hier wäre vielleicht ein 16-35mm besser, aber das ist nicht alltagstauglich genug für mich.

Was auch schön bei der Lumix ist, dass Panasonic in der sogenannten L-Mount-Allianz sind, wo Leica und Sigma ebenfalls dabei sind. Daher habe ich auch noch das Sigma 45mm f2.8, welches auch schön kompakt ist. Das kenne ich ja bereits von der Sigma FP. Derzeit kann man auf sehr viele Objektive zurückgreifen und aufgrund der Leica-Adapter könnte ich sogar auf M- und S-Linsen zurückgreifen. OK, die sind nicht ganz in meinem Budget, wie auch die SL-Linsen nicht.

Sigma baut seine DG-DN Linsen weiter aus, sodass hier ein Objektivhersteller sehr gute Objektive liefert, die über ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis verfügen. Für alle die, die sich Sigma-Linsen für ihre Lumix S1 (R oder H), S5 oder Leica SL kaufen wollen, gebe ich den Tipp auf das „DN“ zu achten. Denn diese sind für das spiegellose System gerechnet und die ohne „DN“ sind im Prinzip DSLR-Objektive mit eingebauten Adapter (MC-21). Die DN-Objektive sind im Vergleich zu den DSLR-Linsen kompakter, leichter und vor allem im Randbereich schärfer.

Außerdem hat Panasonic eine neue 1.8er Festbrennweitenreihe angekündigt. Hier werden 24mm, 35mm und 50mm kommen und das 85mm f1.8 wurde kürzlich vorgestellt. Hier bin ich auf das 24er scharf.

Also insgesamt ein tolle System und wem die S1-Reihe zu schwer und groß ist, der sollte sich mal die S5 näher anschauen. Diese ist im Prinzip eine kompaktere S1 mit einer etwas geringeren Auflösung des Sucher und des Displays. Wobei beide noch sehr gut und scharf abbilden. Auch im Vergleich zu dem einen oder anderen Wettbewerber, die dieselbe Auflösung beim Sucher haben, finde ich den der S5 sehr gut.

Jetzt komme ich auch zu den Punkten, warum ich die S1R und nicht die S5 genommen habe:

  1. die Auflösung von 47MP (187MP im HighRes-Modus)
  2. noch höhere Auflösung beim Sucher und Display
  3. sie war am Lager und die S5 nichtmal offiziell angekündigt

Auch mag ich sie im Bereich der Langzeitblichtung sehr. Hier werde ich aber mal ein gesondertes Thema draus machen, wenn ich hier noch mehr Erfahrungen gesammelt habe. Ebenso beim Thema Timelapse, denn das ist auch eine gute Funktion bei Lumix. Hier muss ich mich aber noch mehr auseinander setzen.

Also insgesamt könnte ich noch deutlich mehr schreiben, aber ich werde es erstmal bei diesen Worten belassen. Ich entdecke immer wieder neue Sachen und vielleicht kommt dann noch die eine oder andere Fortsetzung. Wer noch spezielle Fragen und Anregungen hat, immer her damit.

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