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Meine Sigma fp L

Wie Ihr evtl. in meinem Bericht über die Lumix S1R lesen konntet habe ich ja eine Kamera aus der L-Mount Allianz und daher ist die Sigma fp L in meinen Fokus gerückt, da ich ja einige Objektive mein Eigen nenne. In meinem Bericht über die Sigma fp hatte ich ja über die Dinge geschrieben, die mich störten. Nunja alles hat Sigma nicht geändert, aber eins nach dem anderen.

Ich spare mir mal die technischen Daten, da Ihr die auch nachlesen könnte. Wer mich kennt, gehe ich lieber auf die (meine) Praixiserfahrungen ein.

Die fp und fp L unterscheiden sich vom Gehäuse her nur durch zwei Dinge:

  1. das „L“ vorn bei der Typenbezeichnung
  2. der Modusknopf hinten ist etwas flacher, da man bei der fp schonmal den Knopf mit dem Handballen unbewusst betätigt hat

Ansonsten ist alles gleich, sodass man das ganze Zubehör weiter nutzen kann.

Was hat sich ansonsten geändert, warum die Kamera interessant wurde für mich?

  • die fp hatte keinen externen Sucher, sondern nur eine große Sucherlupe – bei der fp L gibt es jetzt einen abnehmbaren Sucher, der auch nach Firmwareupdate bei der fp nutzbar ist. Das Schöne ist, dass er nach oben klappbar ist, sodass das fehlende Klappdisplay verschmerzbar ist
  • die Objektivpalette ist mittlerweile recht umfangreich und das auch noch mit kompakteren Linsen. Hier sei alleine die I-Series genannt, aber auch das Lumix 20-60mm und die 1.8er Festbrennweiten passen gut zur fp (L). Notfalls geht auch das Sigma 14.24mm 2.8 DG DN, denn Sigma hat mit den DG DN (für Spiegellos) recht kompakte Linsen gebaut
  • der Autofokus ist jetzt ein „Hybrid-AF“, d.h. nicht nur ein Kontrast-AF, wie bei der fp, sondern auch ein Phasen-AF

Gefühlt hat sich beim Autofokus viel getan, er ist deutlich schneller, auch bei knappen Licht. Die Gesichts- und Augenerkennung konnte ich noch nicht ausreichend testen, nur gefühlt würde ich sagen, ist er nicht so gut, wie der AF meiner S1R.

Mit dem Thema nur elektronischer Verschluss kann ich mich arrangieren, da ich i.d.R. weder schnelle Bewegungen (Rolling Shutter) noch in Innenräumen (Banding) fotografiere. Letzteres kommt schonmal vor, aber man kann ja darauf achten. Blitzen tue ich eh nicht und wenn habe ich die Lumix S1R.

Zum Thema Video kann ich immer noch nicht viel sagen, außer, dass sie sehr viel kann. Wobei aufgrund der 61MP ist sie wohl noch näher Richtung Fotografie gerückt. Denn trotz sowas wie Video DNG fehlt ihr im Vgl. die 60 FPS bei 4K.

Wie schlägt sie sich in der Praxis? Ich muss sagen, sie bringt richtig Spass und man kann sie kompakt mit z.B. einem Sigma 24mm 3.5 oder etwas „größer“ mit dem elektronischen Sucher und einem z.B. Sigma 14-24 2.8. Mit ihren 61MP hat man auch genug Reserven, um mal einen Crop zu machen, falls man doch mal zu weitwinklig unterwegs war. Wichtig ist aber, dass man den kleinen Handgriff dranmacht, nicht nur, dass sie dann besser in der Hand liegt, nein, sie lässt sich auch sicher und komfortabel tragen.

Bei soviel Megapixel stellt sich die Frage nach dem Rauschen bei hohen ISO-Zahlen. Hier kann ich sagen, ich habe es mir schlimmer vorgestellt. Seht aber selbst:

Was bei der Kamera neben den hohen ISO-Zahlen interessant sind, sind die niedrigen, denn hier kann man bis ISO 6 runter. Das hilft z.B. wenn man eine Langzeitbelichtung machen will und keinen Graufilter zur Hand hat.

Bei den Bildern habe ich das Gefühl, dass Capture One Pro die Farbeinstellung Teal & Orange übernommen hat.

Wie auch bei vielen anderen spiegellosen Systemkameras muss man auch bei der fp L ein bis zwei Reserveakkus dabei haben. Ich habe die Anzahl der Bilder nicht gezählt, da es immer sehr abhängig vom anderweitigen Nutzen außer Fotografieren, wie z.B. betrachten der Bilder oder Einstellungen vornehmen. Gerade letzteres passiert immer mal wieder bei einer neuer Kamera, denn auch wenn die Sigma ein sehr übersichtliches Menü hat, findet man gerade am Anfang immer mal was zu optimieren. Im übrigen kann man auch die Panasonic DMW-BLC12-Akkus versenden.

So und nun mal zum ansteckbaren Sucher. Ich finde es gut, dass es ihn gibt, leider gibt es für mich vier Dinge, die ich nicht mag:

  1. Er ist nicht „mal eben“ angeschraubt, da man erstmal die Abdeckung für die Kontakte bzw. Micro-HDMI ab muss und die Abdeckung für den USB-C-Anschluss 180° umgeklappt werden muss (mittlerweile habe ich den Bogen raus). Und ich bin gespannt, wie lange die Buchsen und das umgeklappte Gummi hält.
  2. Er lässt sich nicht 100%ig festdrehen, die Schraube löst sich und man muss zwischendurch mal nachdrehen. Hab ich mir mittlerweile angewöhnt, ist aber vor allem im Regen ärgerlich. Ich will mir mal einen Dichtring (O-Ring) in der richtigen Größe besorgen, um etwas mehr Spannung aufzubringen.
  3. er schaltet nicht automatisch zwischen Display und Sucher um, wenn man die Kamera ans Auge nimmt. Auch hier habe ich mich daran gewöhnt
  4. Und nun das ärgerlichste, der USB-C-Anschluß des Suchers lässt sich nicht zum Laden der Kamera nutzen, sondern lediglich Datenübertragung. Ich habe zwar mittlerweile ein externes Ladegerät, aber der „richtige“ Anschluss unterstützt auch Power Delivery, was aber mit Sucher nicht möglich ist. Das ist völlig bescheuert. Vor allem muss man so den Punkt 1 umso mehr in Anspruch nehmen, was die Belastung für die Buchsen wieder steigert.

Bei den Punkten verstehe ich die Entwickler nicht, wird das nichtmal in der Praxis getestet? Es gibt doch auch Sigma-Ambassadore, die vielleicht auch mal Vorserienmodelle testen können. Oder sprecht mal mit engagierten Verkäufern, die den Puls der Kunden tagtäglich fühlen. Nicht nur den Influencern serienfertige Modelle geben.

Was mag ich an der Sigma:

  • die hohe Megapixelzahl (auch wenn ich sie nicht brauche)
  • die Farben
  • den Dynamikumfang
  • der nutzbare ISO-Bereich (von 6 bis 6400 ggf. auch mal höher)
  • die Kompaktheit
  • das Bedienkonzept
  • den abnehmbar Sucher
  • den L-Mount und damit das Objektivsortiment
  • das das Gehäuse gegenüber der fp nicht geändert wurde

Was mag ich nicht mag:

  • die Umsetzung des abnehmbaren Suchers
  • das Speicher der Fotos dauert trotz UHS II Sony Tough Karte recht lange und somit muss man etwas warten, wenn man sich mal ein Bild ansehen möchte. Hier habe ich aber die Hoffnung, dass es durch Firmwareupdates besser wird, denn Anfangs war ein „Nachschuss“ nicht möglich, was aber mit einem Update verbessert wurde.

Ich glaube beim Fazit kann ich mich kurz fassen, auch wenn es noch ein paar „Baustellen“ gibt, mag ich die Kamera mit ihren Ecken und Kanten sehr gerne.

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  1. […] früh im Regierungsviertel unterwegs, da ich zu eine Nikon-Schulung durfte. Natürlich hatte ich meine Kamera dabei und konnte auf dem Weg zum Veranstaltungsort ein paar Momente einfangen. Gerne hätte ich […]

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