Foto Fototechnik Software

Phase One ist komisch

Wie vielleicht der Eine oder Andere weiß, bin ich Nutzer der Software Capture One Pro, nachdem sich Apple entschlossen hat Aperture nicht mehr weiter zu entwickeln. Ein Vergleichstest hatte bestätigt, dass zwar Capture One in der Verwaltung nicht an Aperture oder Lightroom herankommt, aber die Bildergebnisse für mich eben besser waren und das ist für mich das Wichtige.

Da der Entwickler der Software auch Mittelformatkameras herstellt, ist es eine Unternehmensentscheidung andere Hersteller von Mittelformatkameras nicht zu unterstützen. Da kann man gut finde oder nicht, ich kann es etwas nachvollziehen. Allerdings muss man sagen, dass es eine Software ist, für die man bezahlen muss und das auch noch mehr, als bei den meisten Wettbewerbern.

Ich nutze zwar keine Mittelformatkameras, trotzdem beobachte ich den Markt. Vor allem, da mit Pentax, Hasselblad und auch Fuji mittlerweile einigemaßen bezahlbar Kameras herausgebracht haben. Es ist zwar nicht das „richtige“ Mittelfomat (6×6), aber es ist nunmal größer als das 35mm Format. Aber das soll nicht das Thema sein.

Als Pentax mit der 645Z rauskam, war es schon sehr interessant, da diese immerhin unter 10.000€ kostete und auch u.a. in DNG seine RAWs abspeichert. So nun schnell man ein paar Originaldateien runterladen und in C1 mal testen, wie man die so bearbeiten kann. Ups, C1 erkennt sie nicht, obwohl DNG. Auch wenn eine Kamera mit DNG nicht unterstützt wird, kann C1 DNG-neutral – eigentlich, aber die Pentax nicht. Sehr komisch, denn die DNGs der Leica S werden als DNG-neutrag erkannt. Dann habe ich mal mit einem Exif Editor das „z“ aus dem Namen der Kamera gelöscht und siehe da, das DNG-neutral wird erkannt.

Irgendwie lächerlich, als ob die 645z ein Wettbewerb des XF-System wäre…

Nun habe ich mir mal die Dateien der Hasselblad X1D und der Fuji GFX50s besorgt, als DNG umgewandelt und versucht mit C1 zu importieren. Aber auch diese werden nicht erkannt. Mit dem Exif Editor muss ich sogar noch den Schritt vollziehen, den Namen der Kamera und des Herstellers rauszulöschen, damit sie als DNG-neutral erkannt werden. Geil ist aber, dass in den Exif-Daten nach dem Import sowohl Hersteller, als auch die Kamera sehen.

Ich könnte diese Einschränkungen nachvollziehen, wenn die Software, wie die Phocus-Software von Hasselblad kostenlos wäre, ist sie aber nicht. Und liebe Leute von Phase One, ist das nicht peinlich, dass Ihr Angst habt vor dem Wettbewerb, der keiner ist? Vor allem, als ob diese Einschränkung jemand abhalten würde, eine dieser Kameras zu kaufen.

Capture One Pro könnte jetzt, wenn sie Gas geben würde, wo man von Lightroom große Unzufriedenheit hört, deutlich dazugewinnen können.

Alles nicht nachvollziehbar.