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Mein erster Eindruck der Fuji X70

Hallo Ihr Lieben,

ja es ist mal wieder soweit, ich habe mir eine neue Kamera gegönnt. Ich war lange am Überlegen und Probieren und nun ist es die neue Fuji X70 in einem zärtlichen schwarz geworden.

Aber warum? Ich wollte einfach mal eine „Immerdabei“ Kamera haben, die einen größeren Sensor hat, als das iPhone. Hier kämen nur ein paar für mich in die engere Wahl

Die ersten beiden sind raus, weil sie einfach zu groß und im Prinzip auch zu teuer sind. Zur Leica Q hatte ich auch schonmal nähere Gründe geschrieben.

Die Fuji X100T hat ihren Scharm, allerdings eigentlich auch zu groß und neu auch bereits im vierstelligen Bereich.

Blieben nur noch die Ricoh und Fuji X70 übrig. Erstere hatte ich schonmal in der ersten APS-C-Version, warum ich sie wieder verkauft hatte, weiß ich eigentlich nicht mehr, weil es einen ganz tolle und kompakte Kamera ist. Die GRII hatte ich auch schon kurz bei mir zu Hause, als Fuji die X70 vorgestellt hatte. Nachdem ich mich umfangereich über die Spezifikationen und Größe informiert hatte, ging die GRII wieder zurück. Hier war ich froh, dass ich sie online bestellt hattte.

Die Fuji ist es geworden, obwohl sie etwas größer ist und auch 100g schwerer. Allerdings war die Ausstattung ausschlaggebend, denn sie hat gegenüber der GRII einen Klappmonitor mit Touch und die direkte Anbindung an den Instax-Drucker, den ich extrem sexy finde. Auch ist die Wifi-Funktion m.E.n. bei Fuji besser gelöst.

Also hatte ich bei meinem Händler angerufen, um nach den Lieferzeiten zu fragen und er sagte mir, dass am 12.02.2016 eine Präsentation der Neuigkeiten von Fuji bei ihm in Hause sei und evtl. die X70 auch schon verfügbar sind. Also hatte ich mir gleiche eine in schwarz zurücklegen lassen. Also bin ich am Freitag da hin und konnte mit den Fuji Mitarbeitern schön fachsimpeln alle Neugigkeiten ausprobieren – auch die X-Pro2 (extrem coole Kamera) – und habe dann die X70 gekauft.

Ich hatte ja mal die Fuji X-Pro1 und X-T1, allerdings war ich von der Technik nur wenig begeistert, von den Bildergebnissen her ja. Die X-Pro1 hatte einen extrem langsamen Autofokus, was einen stört, wenn man von einer DSLR kommt oder OM-D. Die X-T1 war nicht viel schneller, dafür waren die Tasten hinten extrem unpräzise, was nach dem Fuji-Aufenthalt nicht viel besser war.

Hier muss ich sagen, hat Fuji seine Hausaufgaben gut gemacht. AF ist auf Höhe der Zeit und die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen. Hier einen großen Daumen nach oben. Ich konnte Freitag neben der X70 und X-Pro2 auch die X-E2s und die X-T1 testen. Überhaupt kein Vergleich mehr zu „damals“.

Nun aber zur X70. Wie gesagt, sie fühlt sich sehr wertig an und auch der AF ist flott und zielsicher. Der Klappmonitor läßt sich um 180° nach oben klappen, damit auch mal ein Selfie drin ist ;).

Die Aufzählung der technischen Daten erspare ich mir, aber ich will man nach meinen kurzen Spaziergang gestern meine ersten Eindrücke kundtun.

Was ist mir positiv aufgefallen?

  • übersichtliches Menü
  • ein gutes und konfigurierbares Quickmenü
  • programmierbare Tasten (alle)
  • drei programmierbare Auto-ISO-Bereiche
  • das Objektiv bleibt nach dem Einschalten in seiner Position (bei der GR fährt es raus)
  • Klappdisplay
  • Touchdisplay
  • schneller AF
  • einen Hebel vorn für den AF-Modus (DSLR lässt grüßen)
  • ein Rad für die Belichtungszeit
  • ein Rad oben für die Belichtungskorrektur
  • einen Blendenring
  • eine Daumenwippe mit Druck, um auf 100% zu zoomen (das kann man allerdings nicht umprogrammieren)
  • einen Autofokusring, der auch umprogrammierbar ist (hierzu später – extrem cool)
  • JPEGs sind extrem brauchbar, was gut ist, denn Capture One Pro unterstützt leider noch nicht die neuen Xen
  • die Blitze der „großen“ Fujis werden unterstützt

Was ist mir negativ aufgefallen?

  • Gewicht
  • die Gurtösen stehen so häßlich ab
  • die Stativschelle ist nicht in er optischen Achse und man kann keine Platte fest montieren, da man das Akku-/SD-Karten-Fach dann blockiert
    (ist bei allen Xen so, nur bei der X-Pro2 hat Fuji auf die Kunden gehört)
  • die Hi-ISO-Bereiche (>6400) gehen nicht in RAW (allerdings würde ich wahrscheinlich eh nicht höher gehen)
    (im übrigen ist das bei allen Xen so, nur bei der X-Pro2 ist Fuji davon abgewichen)
  • wenn die Kamera in den Ruhezustand geht, dann kann man sie nur über aus- und einschalten wieder erwachen
  • Display lässt sich nicht abschalten, wenn man den optionalen optischen Sucher verwenden möchte
  • nur ein optischer Sucher optional

Mehr fällt mir zu den Pros und Kontras nicht ein. Da kommt mit Sicherheit auch noch was dazu.

Nun aber zu dem Autofokusrad, was eine besondere Erwähnung verdient und ich das bisher auch noch nirgends gelesen habe.

Seitlich ist ein Knopf mit dem ich dem AF-Rad sagen kann, was seine Aufgabe ist. Extrem geile Idee, dann Autofokusverstellung ist wohl eher selten genutzt.

  • Autofokus
  • Filmsimulation für JPEG (leider ohne die die neue Acros)
  • Digitale Telekonverter
  • Standard
  • ISO
  • Weißabgleich

Da ich derzeit nur was mit den JPEGs was anfangen kann, habe ich die Filmsimulation, die auch vier Filterarten (ohne, gelb, rot und grün) in Schwarz-Weiß bereithält, draufgelegt.

Da gestern eher ein Schmuddelwetter war, habe ich mich an den Schwarz-Weiß- Filmsimulationen ausgetobt. Die parallelen RAWs habe ich natürlich trotzdem aufgezeichnet. Hier konnte ich dann entsprechend dem Motiv die Filter aussuchen. Hier würde ich mir eine direktere Funktionsauswahl wünschen.

Beim Touch habe ich mich mangels fehlendem Stabilisator nur auf die AF-Position beschränkt, was aber völlig ausreichend ist. Das Rad für die Belichtungskorrektur könnte etwas leichtgängiger sein und auch etwas weiter rausstehen. Derzeit kann ich es nicht mit einem Finger bedienen. Allerdings braucht man i.d.R. nicht viel damit machen, weil die Belichtungsmessung schon sehr gut ist. Das Zeitenrad kann ich mit einem Finger bedienen, könnte aber auch etwas leichtgängiger sein.

Der Blendenring ist für mich als Leica-Fotograf (ja genau, dazu später mehr) extrem cool und hier hat sich Fuji was richtig Gutes einfallen lassen. Der Blenden-und AF-Ring sind aufgrund des Pancake-Objektives extrem dicht zusammen und eine Verwechslung ist eigentlich vorprogrammiert. Aber einmal läuft der Blendenring strammer und rastet ein und er hat zwei um 180° versetzte „Nasen“ die über den AF-Ring ragen, sodass man immer weiß an welchem Rad man dreht. Außerdem wenn beide waagerecht stehen, dann ist Blende 8 eingestellt und man hat dann blind im Gefühl welche Blende eingestellt ist.

Die gezeigten Bilder habe ich nur etwas in C1 bearbeitet, da sie insgesamt etwas knapp belichtet waren und auch eine leichte Nachschärfung bedarf. Hier scheint Fuji bei den JPEGs sanft ranzugehen und mal gucken, ob ich es in der Kamera voreinstellen kann.

Was ich außerdem recht gu finde, dass man drei unterschiedliche Auto-ISO- Einstellungen habe. Hier habe ich eine von 200-1600, eine von 200-3200 und eine von 200-6400 und kann dann schnell entscheiden, was mir wichtiger ist. Nun muss ich ja eh noch herausfinden, wie gut Fuji im Vgl. zur Olmpus ist. Hier eilt den Fujis ja ein guter Ruf aufgrund des X-Trans-Sensors im APS-C-Format voraus.

So ich denke, das soll es erstmal als erster Eindruck gewesen sei und mal gucken, ob es später mal noch ein paar erwähnenswerte Erfahrungen kommen.

Man liest sich…

4 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Hannes sagt:

    schöner Erstbericht von der X 70!

    Meine kam auch gestern, wobei ob“s ‚meine‘ bleiben wird, z. Zt. noch nicht feststeht.
    Eigentlich war/bin ich ja bis dato mit meiner mir zu X-T1 hinzugenommenen 100-t sehr zufrieden, vor allem auch wegen dem genialen Hybridsucher.

    Trotzdem wollte ich (…wenn auch nur vorübergehend?) die kompaktere 70iger mal näher kennen lernen, weil sie mich, so mein Grundgedanke, im direkten Vergleich zu 100-t, wohl doch eher als ‚immer (öfter) dabei‘ begleiten sollte.

    Was mich allerdings gleich beim sogenannten Unboxing und anschließender Inbetriebnahme gestört hatte, war das wirklich sehr klein und fummelige on-off-Hebelchen, dazu noch äußerst schwergängig! Also für mich im direkten Vergleich zur doch irgendwie eine Nummer größer (auch reifer?) wirkenden 100-t, ein absolutes ’no go‘!

    Denn was nützt einem eine schnelle Aufnahmebereitschaft einer kompakten Digitalen, wenn der
    on-off-Schalter so mikkrig und schwergängig ausfällt, das die Gefahr des Fingernagel-Abbruchs
    größer ist, als eine schnelle Aufnahmebereitschaft?

    Ansonsten stellt die kleine 70iger, wie ich finde, gerade mit der nostalgisch wirkenden silbernen Kopf-und Bodendeckel-Verchromung eine designermäßig äüßerst reizvolle Erscheinung dar….man könnte sich glatt in sie verlieben ?.

    Ich bin kein großer Freund von umfangreichen Bedienungsanleitungen, zumals es sich hierbei ja nicht um meine erste X-Fuji handelt, und deren Bedienungsstruktur -Gott sei Dank- doch ziemlich Modell-adäquat ausfällt.

    Trotzdem endeckte ich erst relativ spät das kleine, in Kamerahaltung linksseitig untergebrachte, versenkte Knöpfchen, womit man einige Funktionen wahlweise auf das AF-Rad des Objektives legen kann. Ich entschied mich dann für die zwei zusätzlich digitalen Brennweiten 35 und 50 mm, deren Ein-bzw. Umstellung dann in der Praxis auch recht flott von statten geht, und man dann auf dem Display, wenn auch nur lupenklein, die jeweils gewählte Brennweite angezeigt bekommt.

    Ob die 70iger nun meine 100-t ersetzen wird, vermag ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen.

    Dafür würde die aufgrund der Kompaktheit gegebene Möglichkeit des ‚immer (öfter) dabei‘ sprechen, wobei diese Rolle ja dann letztendlich doch, so wie bisher üblich, wohl eher meinem Smartphone zukommen würde. Von daher ist, wie ich finde, die Bezeichnung ‚immer dabei‘ mit Vorsicht anzugehen.

    Den genialen Hypridsucher, meiner 100-t würde ich spätestens an einem lichtüberfluteten Sommer-oder Urlaubstag vermissen. Ein optionaler optischer Aufstecksucher ohne aufnahmerelevante Informationen, dazu noch in der 200 € -Preisklasse, wären irgendwie auch nicht (mehr) so mein Ding, Das kenne ich zu Gemüge noch von der Leica-X-Reine her…ich empfand’s dort eher als umständliche Notlösung…

    Von daher, so meine interne Prognose, wird wohl meine100-t bleiben dürfen…

    1. Hallo Hannes,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Bzgl. des Ein-/Ausschalters kann ich die Schwergängikeit bei meinem Exemplar nicht bestätigen. Ich habe ihn eben mal mit dem der X-T10 verglichen und der Widerstand ist ähnlich, auch die Größe. Der der X70 steht sogar ganz etwas über das Gehäuse, sodass er für mich sogar besser zu bedienen ist, als von der X-T10. Wobei mir bei keinem der Beiden der Schalter negativ aufgefallen ist. Vielleicht ist bei deiner X70 der Hebel etwas zu stramm verbaut? Hast Du schon andere Meinungen gehört?

      Der kleine seitliche Knopf ist mir recht früh aufgefallen und ich finde ihn einfach genial. Man kann schneller als jedes Quickmenü auf die wichtigsten Einstellungen zugreifen.

      Ja das das Menü bei den Xen so ziemlich gleich ist, finde ich auch sehr gut, wobei ich glaube, mit der X-Pro2 ziehen einige Änderungen ein.

      Nochmals Danke und wenn Du auch irgendwo einen Erfahrungsbericht veröffentlichst, dann sag ruhig mal Bescheid. An sowas habe ich immer Interesse.

      Liebe Grüße Mark

    1. Im Vgl. zur Ricoh GR ist die X70 bereits schon größer und vor allem dicker, was dem Klappdisplay geschuldet ist. Ich denke eine elektronischer Sucher würde sie wahrscheinlich noch größer machen und dann wäre es eine X100T mit 28mm. Und die Lösung einer Sony RX100 mit dem ausfahrbaren Sucher ist glaube ich nicht praktikabel.

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