Foto Fototechnik

Erfahrungen mit der Df

Nun habe ich die Df ja schon einige Zeit und ich hatte ja auch schonmal einen „Kurztest“ geschrieben. Nun will ich nicht immer langweilen und über die Df schreiben, daher jetzt mal nach ein paar Wochen Praxis ein kleiner Abschlussbericht.

Also eigentlich hat sich das aus dem ersten Bericht bestätigt, dass ich aufgrund der zusätzlichen hinteren Tasten besser mit ihr zurecht komme und ich seit meiner D700 wieder eine Kamera habe, mit der ich mich wohlfühle.

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In der Praxis hat sich gezeigt, dass ich die Belegung der Tasten noch etwas ändern musste, damit ich sie 100% blind bedienen kann.

  1. auf die untere FN-Taste habe ich die Ablendtaste gelegt, da ich sie dann mit dem linken Mittelfinger bedienen kann. Auf meiner linken Hand „ruht“ das Objektiv und daher kann ich die Taste gut erreichen
  2. auf der Abblendtaste habe ich die Aktivierung von „Mein Menü“ gelegt. In „Mein Menü“ kann meine wichtigsten Menüpunkte hinterlegen, wo ich zwischendurch mal ran muss. Was ich da drin habe und auch weitere Einstellungen weiter unten
  3. auf AE-L/AF-L- Taste habe ich den Menüpunkt für die Aktvierung/Deaktivierung der Auto-ISO gelegt. Das ist leider bei der Df nicht so gut gelöst. Ich habe ja oben links das Rad um die ISO einzustellen, aber leider hat Nikon dort den Punkt Auto-ISO vergessen

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Wie habe ich sonst meine Df eingestellt? Hier mal meine wichtigsten Einstellungen:

In „Mein Menu“ habe ich gelegt:

  1. Löschen
  2. Virtueller Horizont
  3. Blendeneinstellung (hier kann ich wählen, ob ich die Blende über eines der Räder – in meinem Fall das hintere – oder – falls vorhanden – der Blendenring des Objektivs
  4. Objektivdaten (hier kann ich die Objektive hinterlegen, die keinen Chip haben, damit die Exifs stimmen)
  5. Bildqualität (falls ich doch mal was anderes oder zusätzliches als RAW wählen möchte)
  6. Picture Control (falls ich mal was voreinstellen möchte z.B. Schwarz-Weiss)
  7. Intervallaufnahmen
  8. Positiondaten (damit ich mal schnell gucken kann, ob GPS läuft, wenn angeschlossen)

Was habe ich in den Individalfunktionen gegenüber Werksauslieferung verändert? Auf die Schnelle kann man im übrigen erkennen, wenn eine verändert wurde, wenn ein Sternchen davor ist.

  • *a4 auf Nur AF-ON-Taste
  • *a5Messfeld-LED auf On
  • *a6 Scrollen bei Messfeldauswahl auf umlaufend
  • *d2 Gitterlinien on
  • *d3 ISO-Anzeige auf on – hier wird statt des Bildzählers die ISO-Anzeige im Sucher angezeigt
  • *f5 Belegung der Abblendtaste wie oben schon beschrieben mit „Mein Menü“
  • *f6 Belegung der AE-L/AF-L-Taste mit Aktivierung der ISO-Automatik
  • *f7 Einstellräder auf (Drehrichtung) Umgekehr, vorn und hinten vertauscht, Blendeneinstellung mit Einstellrad (kann ich aber über „Mein Menü“ schnell ändern), Menüs und Wiedergabe (hiermit kann ich mit den Einstellrädern durchs Menü toben)

Und das war es auch schon an Einstellungen.

Hamburg meine Perle

Was mir bei der Df fehlt ist ein Schnittbildindikator, wenn ich mal manuelle Objektive dran habe. Da fällt mir es so etwas schwer scharf zu stellen. Der Schärfeindikator ist mir zu ungenaue, denn man er leuchte immer noch, auch wenn ich etwas hin- und herdrehe. Das ist bei offener Blende nunmal eher suboptimal.

Auch nervt es, dass die oberen Taste nur mit den Entsperrtasten zu nutzen sind. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man die auch fest entsperren könnte. Weil mal eben eine Belichtungskorrektur oder ISO verstellen ist etwas fummelig. Wenn man die Belichtungszeiten ausversehen mal in ⅓ Step gedreht hat, dann kommt man dort auch nur raus, wenn man die Entsperrtaste gedrückt hat.

Auch würde ich mir wünschen, wenn man sich das Menü, was hinter der i-Taste liegt, selber zusammenstellen könnte. Es kann natürlich sein, dass ich diesen Punkt noch nicht gefunden habe, daher wäre ich, falls man es doch kann, dankbar für einen Kommentar.

Und was auch noch nervig ist, dass die Gurtösen vorn angebracht sind. Wenn man einen Gurt dran hat, muss man in bei der rechten Hand zwischen Zeig-und Mittelfinger nehmen.

Es gibt einige, die bemängeln, dass man die Kamera nicht mit einer Hand ein- bzw. ausschalten kann. Das kann ich nicht bestätigen, ich kann es mit dem Zeigefinger sehr gut, auch wenn das Rad recht stramm läuft. Mit Handschuhe habe ich es allerdings noch nicht probiert.

Dass man an die Speicherkarte nur über das Akkufach drankommt, ist für mich kein Problem, das war/ist bei Leica noch etwas umständlicher.

Akkulaufzeit – hier kann ich nur sagen, gefühlt sehr lange. Ich habe noch nicht gezählt, wieviele Bilder ich mit einem Akku machen kann, aber ich brauche halt nicht soviel tauschen, wie bei der OM-D oder Sony A7. Bei den beiden letztgenannten bin ich nie ohne zweiten Akku rausgegangen und ich habe ihn auch das eine oder andere Mal benötigt.

Fazit:
Mit der Df hat Nikon für mich eine sehr gute Kamera rausgebracht, mit der ich mich sehr wohl fühle und die wohl diesmal auch länger an meiner Seite bleibt.

Bedienung ist topp, Bildqualität (Auflösung, Dynamikumfang, Rauschunempfindlichkeit usw.) topp.

Auf Preisdiskussionen lasse ich mich einfach nicht ein, weil es sich bei mir um ein Hobby handelt und da brauche ich keine Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Hobby ist meist irrational. Und so muss es auch sein!

Alles in allem für mich eine geile Kamera.

Hamburg meine Perle

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4 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Joerg Lange sagt:

    Danke für den interessanten Beitrag. Die Bilder sehen super aus und diesmal klingt es ja wirklich so, als hättest Du „Deine“ Kamera gefunden! Sehr schön auch der Kommentar bzgl. wirtschaftlichkeit und Hobby – das kann ich Dir direkt so unterschreiben. 🙂

  2. Ja, ich glaube wirklich, dass ich meine Kamera gefunden habe. Mir hat bei ADN letzt auch einer gesagt, dass meine Bilder jetzt „lockerer“ aussehen.

    Das Thema Wirtschaftlichkeitsberechnung geht mir echt auf den Sender, wenn man sich die Foren so anguckt. 😉

    Aber selbst als Berufsfotograf geht m.E.n. vor, dass man sich wohlfühlt und die Kamera beherrscht. Nicht dass man sich zu sehr in der Technik verrennt. Weil da es um Produktivität. Und da kann eine vermeintlich teurere Kamera unterm Stich günstiger sein.

    1. Joerg Lange sagt:

      „Lockerer“ mag stimmen, für mich wirken sie kreativ – also man sieht, dass Du Spaß mit dem Gerät hast.
      Und das Thema Geld… am lustigsten finde ich immer, dass Leute in Ohnmacht fallen, wenn sie erfahren, was so eine Kamera kostet. Das finden sie unfassbar. Und selbst fahren sie einen Audi Q7, kaufen sich nur die teuersten Markenklamotten, rauchen pro Tag eine Schachtel und gehen jeden zweiten Abend zum Essen in die Kneipe. Bei dem, was die meisten so an Kohle verbrennen, könnte ich mir jedes Jahr ne M kaufen. Komisch, dass das viele nicht sehen wollen oder können. Ich kann die Diskussion jedenfalls auch nicht mehr hören – schlimmer noch – ich bekomme davon Ausschlag… 🙂

  3. Lockerer oder kreativ – Egal 😉 Ich brauch mich eben nicht mehr mit der Technik befassen, ausser die Grundsätzlichen Dinge, wie Brennweite, Blende, Zeit, ISO, aber eben nicht um irgendwelche Knöpfe oder deren Belegung usw.. Wobei ich mir beim Ersteren meist die Daumenschrauben selber anlege, indem ich nur eine Brennweite mitnehme 😉

    Stimmt, wenn ich bedenke, dass ich nicht Rauche, das wäre in meinem Fall schon eine D610 pro Jahr 😀

    Man muss halt seine Prioritäten setzen. Ich habe mir auch vorgenommen, dass ich mich nicht mehr rechtfertige, dass ich Geld für mein Hobby ausgebe.

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